Erdbeben in Baindt

Als am 11.06.2015 um 19:00 das Stichwort Erdbeben beim Antreten im THW Ortsverband Weingarten ertönte wurde klar dies wird eine spannende Übung. Nachdem das Führungsfahrzeug im Schadensgebiet die erste Erkundung vollzogen hatte wurden die weiteren Fahrzeuge per Koordinaten zum Schadensort nachgefordert.

Zwei Großfahrzeuge des THW und 2 Krankentransportwagen der Johanniter Ravensburg trafen kurze Zeit später am Ziel: „Kieswerk Hämmerle Stöcklis Baindt“ ein. Durch Zeugenaussagen wurde klar das aktuell 3 Personen auf dem Gelände vermisst waren. Durch das Erdbeben rutschten an vielen Stellen im Gelände Hänge ab und so wurde vermutet hier wurden die vermissten Personen verschüttet. Nach Aufteilung der Einheiten in verschiedene Abschnitte des Geländes gab es nun drei Such- und Rettungsgebiete. Bei jeder Such- und Rettungsmannschaft des THWs war mindestens ein Helfer der Johanniter dabei um die medizinische Erstversorgung der noch vermissten Personen zu übernehmen. Eine Person wurde schnell gesichtet, sie war verschüttet nur der Kopf lag frei. Dazu kam das diese Person in schwer zugänglichem Gelände lag, somit mussten sich die Retter den Hang hinauf bewegen um zur Person zu gelangen. Nach Sicherung des Hanges gegen weiteres Abrutschen konnte die Person befreit werden und die Johanniter begannen die Erstversorgung vor Ort. An einem anderen Ort war eine Person komplett verschüttet eine Schildmütze deutete nur eine kleine Vermutung an. Nach Einsatz der akustischen Ortungstechnik des THW konnte die Person genauer lokalisiert und ebenfalls gerettet werden. Parallel wurde im Bereich der größeren Steine ein weiterer Verletzter gefunden. Hier stürzte ein rund 200 Kilo schwerer Stein hinunter und landete auf den Oberschenkeln der Person. Diese Last musste durch das THW angehoben werden um die Person zu befreien. Die Johanniter versorgten alle Patienten und übergaben sie weiteren Rettungsmitteln.

Auch Zwischenfälle waren eingeplant. Wichtig ist es in einer solchen Gruppen immer gegenseitig aufeinander Acht zu geben. Ein Helfer, der Fahrer des LKWs entwickelte nach der Rettung der verschütteten Person eine Akute Belastungsreaktion und weigerte sich weiter zu arbeiten bis hin zur Aggressivität, hier wurde ein Augenmerk darauf gelegt das dieser Helfer bereut wird sowie aus dem direkten Einsatzgeschehen herausgelöst und Fachkräfte zur psychischen Betreuung nachgefordert wurden. Ein anderer simulierter Zwischenfall war der Sturz eines Gruppenführers einen Hang hinunter. Hier musste die Gruppe nun schnell reagieren und sich ohne übliche Führung selbst organisieren. Ebenso musste hier eine medizinische Erstversorgung auf Basis eines Ersthelfers geleistet werden sowie die Nachforderung der Johanniter.

Weiterhin im Übungsverlauf tauchte ein Mädchen auf und fragte einen Helfer wo ihre 2 Freunde sind. Nach kurzem Gespräch und anschließender Betreuung musste nun durch eine Suchkette die Kiesgrube im Bereich der Förderbänder durchkämmt werden. Nach dem Auffinden und Rettung der 2 vermissten Jugendlichen wurde die Übung beendet.
Eine Aktionsreiche Übung und ein Test für alle Helfer war somit gelungen.

Bilder gibt es unter: https://www.facebook.com/thw.weingarten/posts/898163576909804?notif_t=like