Bad Wurzach,

Gasexplosion Bad Wurzach

Bad Wurzach - Mit dem angenommenen Szenario einer Gasexplosion hat die Feuerwehr Bad Wurzach gemeinsam mit dem DRK und dem THW Weingarten die Abrissruine des ehemaligen Naturschutzzentrums und der früheren Hauswirtschaftsschule des Klosters Maria Rosengarten für eine Katastrophenübung genutzt.

Sechs Freiwillige der Jugendfeuerwehr Bad Wurzach wurden bereits eine halbe Stunde vor Beginn der Übung als Verletzte auf, in und um das Gebäude platziert. Mit einer Nebelmaschine wurde eine authentische, fast gespenstische Atmosphäre geschaffen, zu der auch das Wetter mit seinem Sonne/Regenmix zusätzlich beitrug.

Feuerwehrkommandant Norbert Fesseler erkundete nach dem Eintreffen der Fahrzeuge von Feuerwehr und des THW Weingarten, das sich mit 13 Mann an der Übung beteiligte, gemeinsam mit seinem Stellvertreter Wilfried Vonier und dem Zugführer des THW, Philipp Eisele, die Lage.

Durch die fiktive Explosion war das Treppenhaus des Gebäudes zerstört worden, so dass die Helfer zu der verletzte Person im 2. Stock nur mit Leitern erreicht werden konnte, eine Bergung auf diesem Wege aber nicht möglich war, sodaß die Drehleiter ebenso wie die Abteilungen Hauerz und Unterschwarzach nachalarmiert werden mussten. Mithilfe der Drehleiter und einem Mitglied der SEG des DRK , das mit 5 Helfern an der Übung beteiligt war, konnte dann die schwierigste Verletztenbergung aus luftiger Höhe durchgeführt werden.

Derweil kämpften im Erdgeschoss der Atemschutztrupp bei seiner Suche nach Verletzten durch die dicken Nebelschwaden. Gemeinsam mit den Helfern vom THW und DRK konnte die Feuerwehrleute nach und nach alle 6 „verletzten" Jugendfeuerwehrler bergen und auf den Klosterplatz transportieren, wo das Rote Kreuz, das im Ernstfall mit 25 Personen im Einsatz gewesen wäre, mit der Erstversorgung begann.

„Im Ernstfall wäre dann die psychologische Betreuung vor Ort gewesen, um sich um die Angehörigen der Opfer und junge Mitglieder von Feuerwehr und THW gekümmert" sagte Fesseler, nachdem er gemeinsam mit den THW Beratern und Volker Oelhaf von der SEG des DRK Bad Wurzach den Verlauf der Übung analysiert hatte. Auch die Bad Wurzacher Feuerwehr stellt derzeit zwei speziell geschulte Männer für diesen Dienst ab, die dann im Ernstfall in ganz Oberschwaben zum Einsatz kommen. Bei dem angenommenen Szenario wäre die Polizei mit vier Mann vor Ort gewesen, Bürgermeister, KBM und Bauamt ebenso informiert worden, wie EnBw und der Gasversorger Thüga.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Fesseler berichtete stolz von der guten Vernetzung, die die Feuerwehr in ganz Oberschwaben habe. Inzwischen habe man sogar einen Fachberater für Meteorologie, der bei extremer Unwettergefahr und damit verbundenen Überschwemmungen die am stärksten betroffenen Gebiete warnen könne. Das THW Weingarten, das als einziger Ortsverband in ganz Baden-Württemberg damit ausgerüstet ist, hatte bei dieser Übung sogar sein Lasermessgerät dabei, das bereits kleinste Bewegungen vom Mauerwerk registriert und die Retter z.B. vor einsturzgefährdeten Mauern oder Dachstühlen warnen kann.

Mit dieser rund zweistündigen Übung stellten Feuerwehr und THW vor vielen Schaulustigen ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis und das Gebäude, dessen 55jährige Geschichte zu Ende sein wird stand ein letztes Mal im Fokus der Öffentlichkeit.

 http://hallorv.de/bad-wurzach/stadt-bad-wurzach/11771-feuerwehr-nutzt-abriss-des-alten-naturschutzzentrums-fuer-katastrophenuebung

Text von Uli Gresser


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