Hangrutsch in Nusplingen (Landkreis Zollernalb)

Bei Anforderung des THW alarmierte die Geschäftsstelle Tübingen sofort einen Baufachberater aus dem Ortsverband Tübingen sowie den Ortsverband Weingarten. Letzterer verfügt über eines von mehreren Einsatzstellen-Sicherungssystem (ESS) in Baden-Württemberg. Mithilfe des Einsatzstellen-Sicherungssystem (ESS) überwacht und sichert das THWangeschlagene oder einsturzgefährdete Gebäude, Trümmer, aber auch Hänge bei einem drohenden Erdrutsch. Ein Laser überwacht permanent gefährdete Bereiche und jede Bewegung wird dreidimensional und millimetergenau dokumentiert. Des Weiteren wurde der Ortsverband Albstadt zur Unterstützung derESS-Einheit sowie zur Ausleuchtung der Einsatzstelle hinzugezogen. 

Der ESS Trupp brachte sich unterhalb des Hangs (Hartsteige) in Stellung und überwachte diesen von dort aus. In dieser Zeit wurden 8000 Messzyklen durchgeführt und analysiert. Nachdem sich vier Tage lange keine gefährlichen Bewegungen ergaben, wurde die Einsatzstelle an die Gemeinde übergeben. Der Hang wird seither durch das Vermessungsamt LRA ZAK in einem regelmäßigen Turnus überwacht.
An einem Einsatzort können mehrere Systeme gleichzeitig betrieben werden. Fachberater des THW werten die gemessenen Daten aus und beraten die Einsatzleitung bei den notwendigen Sicherungsmaßnahmen. 

Das ESS basiert auf der Anwendung eines Tachymeters aus der (Land-)Vermessungstechnik, welches um zahlreiche Modifikationen und Steuerungsmöglichkeiten ergänzt wurde. Das Tachymeter kann mittels Funkverbindung von einem Notebook aus einer Entfernung von bis zum 500 mbetrieben werden und schützt so auch die eingebundenen Einsatzkräfte. Mit demESS besitzt das THW ein Schutzsystem mit Alleinstellungsmerkmal, das den Schutz von Einsatzkräften und Privatpersonen in Einsatzgebieten in besonderer Weise unterstützt.